Osteopathie im letzten Lebensabschnitt

"Versprich mir, dass du nie stirbst!"

 

Den Satz: "Mama, versprich mir, dass du nie stirbst!", hab sicher nicht nur ich gehört... doch wer weiß, ob und für wen das wünschenswert wäre... doch wenn alles richtig läuft, dann gehe ich und das vor meinem Kind, doch ich habe mein Versprechen gegeben: ich werde alles dafür tun, dass ich zufrieden einschlafe - damit auch mein Kind mich gut zurück nach oben gehen lassen kann.

 

Das Sterben in unserer Gesellschaft

 

Der Tod und das Sterben geschieht bei uns leider noch immer häufig abgegrenzt von der Gesellschaft. Sowohl im großen, wie auch im kleinen Sinne: die Menschen können häufig nicht mehr zu Hause sterben, sondern sind in einer Klinik. Und in vielen Familien lässt man die Kinder noch immer nicht an diesem Prozess teilhaben: man möchte sie wohl schützen.

 

Man könnte sich fragen: sind die Menschen in den ärmeren Ländern und die Naturvölker, die damit natürlicher umgehen, weiter? Für mich ist der Gedanke eher, dass sie sich nie vom Tod, oder von der Natürlichkeit des Todes, entfernt haben: weder vom Prozess, noch vom Schmerz des Loslassens, den der Tod nunmal mit sich bringt. 

 

Der gemeinsame Prozess

 

Ich habe in meiner Zeit als Krankenschwester viele Menschen sterben sehen, allen Alters. Wir haben es eigentlich immer möglich gemacht, dem Sterbenden und seiner Familie über die Bereitstellung eines Einzelzimmers Raum für diesen großen gemeinsamen Prozess zu geben. Alle gehen durch so viele Emotionen, da ist es wichtig, dass man das laufen lassen kann, denn es erleichtert den Prozess des  - dann hoffentlich gemeinsamen - Loslassens. 

 

Jeder begleiten jeden. 

 

In dieser Zeit haben alle Betroffenen die Möglichkeit, sich nochmal alle Dinge zu sagen, die man in der Zeit davor irgendwie nicht gesagt hat. Man kann diese Zeit nutzen und sich fragen: "Steht noch etwas zwischen uns?" Man läuft durch eigenen Prozesse des Loslassens, durch gemeinsame Prozesse des Loslassens und häufig vermischen sich diese miteinander. Es kann auch ein Geschenk sein zu realisieren: nicht nur wir begleiten den Sterbenden beim Loslassen, auch er begleitet uns beim Loslassen - wir alle begleiten uns gegenseitig beim Loslassen.

 

Hält noch etwas ab vom Loslassen?


Manchmal hat man das Gefühl, jetzt ist alles gesagt, alle Dinge verbal oder auch nonverbal ausgesprochen, man hat das Gefühl des Friedens, doch der Betroffene kann noch immer nicht loslassen und man fragt sich nach dem "Warum?". Nicht immer ist es uns möglich, dieses mit dem Verstand zu ergründen und ich bin auch im festen Glauben: es gibt auch DEN Moment für das Loslassen. Doch manchmal haben die Angehörigen auch das Gefühl, dass der Sterbende noch ungelöste Themen in sich trägt. Sie wünschen sich, er könnte loslassen, doch häufig kann man seinen Angehörigen nicht mehr verbal erreichen. Auch Sterbende, die sich mitteilen können, äußern manchmal diesen Gedanken: "Wieso kann ich denn nicht loslassen?"

 

Wie könnte die Osteopathie dabei helfen?

 

In der Osteopathie geht es darum, dem Gewebe zuzuhören und aufzuspüren, wo der Körper noch Dinge wie Traumata jeglicher Art abgespeichert hat. Es geht darum, Druck im Gewebe aufzuspüren und diesen mit und für den Patienten aufzulösen, damit die Energie im Körper wieder ungehindert fließen kann. Es geht um das Verständnis, dass sich alles, was uns beeindruckt und was uns im Leben widerfährt, auf unseren verschiedenen Ebenen einen Eindruck hinterlassen kann: physisch, emotional oder mental. Mit diesem Hintergrundwissen kann man versuchen, über sanfte Methoden der Osteopathie dem Angehörigen den Druck auf der Körperebene zu nehmen, so dass darüber das Loslassen vielleicht etwas leichter fallen könnte.

 

Das eigene Leben leben und seinen Überzeugungen folgen

 

Auch ich wünsche mir für mich, wenn es soweit ist, ein Loslassen in Frieden. Ich bin der Überzeugung, dass es dafür eines zu tun gilt: wir müssen unser ganz eigenes Leben leben und dürfen uns nicht durch die Erwartungen des Außens davon abhalten lassen. Wir müssen uns stark machen für die Dinge, die uns wichtig sind - auch wenn wir dann mit Gegenwind rechnen müssen. Ich bin glücklich, meine Überzeugungen gefunden zu haben. Eine davon ist, dass wir uns alle einen großen Gefallen tun würden, das Sterben in unser Leben zu integrieren.

 

     Mein Angebot an Sie

 

Ich möchte Ihnen mit meiner osteopathischen Arbeit meine Unterstützung bei diesem Prozess anbieten. Gerne würde ich Sie und Ihre Familie bei diesem Prozess begleiten, unterstützten und mich mit Ihnen diesem Thema widmen.

 

Bei Fragen rufen Sie mich gerne an.


Ihre Nicole Wenge 

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